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Groß war bei uns die Freude, als wir Ende 2023 erfahren haben, dass unser Verein mit der Leo Schumacher Gedenkmedaille ausgezeichnet wird.

Nach vielen verdienten Einzelpersonen sind wir der erste Verein aus dem Sozialraum Forst/Driescher Hof, dem diese Anerkennung verliehen wurde. 

Verliehen wurde die Auszeichnung im Rahmen des alljährlichen Neujahrsempfang der IG Forster Vereine, die wieder einmal ein tolles Programm auf die Beine gestellte hat.

Die tolle Laudatio von Pfarrerin Dr. Monica Schreiber wollen wir euch hier natürlich auch nicht vorenthalten:

Laudatio D-Hof, 14.1.2024, Leo-Schumacher Gedenkmedaille 

Sehr geehrte Frau Jansen, sehr geehrter Herr Pfarrer Goldammer, sehr geehrter Herr Dautzenberg, liebe  Sandra, lieber Matthias, 

heute verleihen wir die Leo-Schumacher Gedenkmedaille an den D-Hof für Kinder und Jugendliche.  

Herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Auszeichnung, mit der Euer Engagement in und für Forst  gewürdigt werden soll. Ich freue mich, dass ich die Ehre habe, in einigen Worten dazustellen, warum und  für was sich der D-Hof einsetzt und was diese Einrichtung für den Stadtteil bedeutet.  

Gern möchte ich mit einer Frage beginnen, und zwar mit einer Frage ins Publikum.  

Sie / Ihr müsste nicht antworten, die Teilnahme ist freiwillig. Wer aber mag, den bitte ich einmal sich zu  melden. Wer, der hier anwesend ist älter als 27 Jahre?  

So viele? Dann habe ich für Sie eine gute und eine schlechte Nachricht. Welche möchten Sie zuerst hören?  

Ich mache zuerst die schlechte. Sie lautet: bei den vielfältigen Angeboten für Kinder- und Jugendliche, die  der D-Hof jeden Tag unter der Woche anbietet, sind wir Älteren leider „raus“. Denn der D-Hof richtet sich  vor allem an die Altersspanne von 6-27 Jahren. In diesem Alterssegment betreut er allerdings täglich von  

14 bis teilweise 21 Uhr bis zu 300 Kinder, die dort im Werkraum kreativ sein, in der Kegelbahn Spaß haben,  im Kletterraum turnen, im Gamingraum zocken, im Garten gärtnern und im Ruheraum relaxen können.  

Ganz schnell hinterher kommt aber schon die gute Nachricht für alle über 27: Der D-Hof und sein Team  verstehen sich als eine Einrichtung für den ganzen Stadtteil und sind mit viel Engagement und Mühe dabei den Driescher Hof für alle lebens- und liebenswerter zu machen. Gerade durften wir das wieder sehen  anhand des großen Weihnachtsbaums, der vor dem Gebäude in der Königsbergerstraße 7a  Weihnachtszauber im Stadtteil verbreitet hat. Große und Kleine seufzten beim Vorbeigehen: Oh, wie ist  das schön! Auf die Bank vor dem Gebäude, darf sich jeder setzen, der seine vollen Einkaufstüten  vorbeiträgt und an den Beeten steht der Hinweis, man möge sich beim Vorbeigehen etwas mitnehmen. Im  Zentrum steht dabei vor allem der Gedanke, die große Vielfalt im Stadtteil sichtbar zu machen und sie als  eine Ressource und einen großen Schatz für alle, die hier wohnen, zu nutzen. Im Eingangsbereich hängt  eine Karte, an der man sehen kann, dass die Besucherinnen und Besucher aus allen Erdteilen kommen.  „Wir sind vielfältig und gemeinsam verschieden.“ Das ist im D-Hof gelebtes Motto.  

Der D-Hof, dessen Name 2006 durch das Hören auf die Ausdrucksweise Eurer jungen Besucher und  Besucherinnen, zu Stande kam, ist hervorgegangen aus einer Initiative von Familien in den 70er Jahren, die  den Verein Kinder- und Jugendhilfe Driescher Hof e.V. gründeten. Mit dem Bau der Offenen Tür 1981  konnte die offene Kinder- und Jugendarbeit starten. Heute zählt der Verein knapp 30 Mitglieder, die die Arbeit des D-Hofs ehrenamtlich unterstützen. Erster Vorsitzender ist zurzeit Herr Dennis Breuer (der heute  leider nicht…), Leiterin ist seit 2006 Frau Sandra Jansen. 

Insgesamt arbeiten am D-Hof 50 hauptamtliche Mitarbeiter, die sich als LebensbegleiterInnen für junge  Menschen verstehen, natürlich nicht alle vor Ort in der Königsbergerstraße 7a, sondern auch in den  offenen Ganztagsschulen, der Grundschule Driescher Hof und der Schule am Roetgerbach in der  Sonnenscheinstraße. Dazu kommen zahlreiche Ehrenamtliche, die z.B. im Bereich IT oder soziales Lernen  unterstützen. Oft hört ihr den Satz: „Kann ich mich bei euch engagieren? Ihr wart früher wichtig für mich  und jetzt möchte ich etwas zurückgeben.“  

Im Wirkungsbericht schreibt Ihr selbst über Eure Tätigkeit: „Wir fördern junge Menschen in ihrer  Persönlichkeitsentwicklung und gestalten gemeinsam mit ihnen einen (Selbst-) erfahrungsraum auf der 

Grundlage von Inklusion, verstanden als gesellschaftliches Konzept des Zusammenlebens in Vielfalt. Mittels  echter Partizipation erleben sich Kinder und Jugendlichen bei uns als selbstwirksam.“ 

Gerade in unserer heutigen gesellschaftlichen Situation, wo vieles auseinandertriftet und man auch so  manche intolerante Hassbotschaft hört, ist es der Beitrag des D-Hofes Toleranz und Gemeinschaft zu  verbreiten. Damit prägt Ihr die jungen Menschen, das denke ich, weit über die Zeit, die sie bei Euch  verbringen, hinaus und leistet so auch gesamtgesellschaftlich einen entscheidenden Beitrag.  

Insgesamt ist das Programm des D-Hofes so breit und vielfältig, dass es mir hier heute sicher nicht gelingen  wird, alles aufzuzählen. Ich habe jedoch Eure Mappe mitgebracht, in die jeder und jede gern einen Blick  werfen kann. 

Zwei Stichworte möchte ich aber noch gern nennen, die neben der Vielfalt für Eure Arbeit zentral sind. Das  eine ist die Gesundheitsförderung und das andere die Ermöglichung von Partizipation und  gesellschaftlicher Teilhabe. Dafür bietet Ihr Kindern- und Jugendlichen Möglichkeiten, die diesen sonst  entgehen würden. Beispielsweise gibt es eine Kooperation mit dem Stadttheater, in der bald das Stück  Magic Monsters aufgeführt werden wird. Es gibt Musikangebote, Basteln, Gärtnern und  Bewegungsangebote, wie Jumping und Hobbyhorsing. Insektenhotels werden gebaut und Hochbeete  angelegt.  

In der Coronazeit habt Ihr mit der Ausgabe von Kochtüten begonnen. 5600 Tüten wurden verteilt,  Videotutorials hochgeladen und aus den Rezepten ist ein Kochbuch entstanden. Dabei seid Ihr auch mit  vielen Menschen aus dem Stadtteil ins Gespräch gekommen und konntet von ihren Nöten und Sorgen  erfahren und in so manchem Fall auch weiterhelfen. Auf Eurer Internetseite findet sich aus diesem  Angebot eine Kochanleitung für Gemüsecurry und ich habe mir hier einmal die Zutaten mitgebracht, die  ich ans Ende stellen möchte, als Zusammenfassung dessen, was Ihr Jugendlichen bietet:  

Öl mit dem O für Offenheit 

Paprika mit dem P wie Partizipation 

Gemüsebrühe mit dem G wie Gerechtigkeit 

Currypulver und Couscou mit den C s wie Chancen und  

Zuckerschoten und die Zwiebel mit den zwei Z wie zweites zu Hause  

Im Namen des Kuratoriums der Leo-Schumacher Medaille darf ich mich für diesen Einsatz in und für Forst  bedanken und alles Gute sowie Gottes Segen für die weitere Arbeit wünschen. 

Weitere Impressionen vom Neujahrsempfang gibt es hier: https://www.top-aachen.de/leo-schumacher-gedenkmedaille-an-kinder-und-jugendhilfe-driescher-hof-e-v/