Nach dem großen Erfolg im Herbst holen wir mit „Jungfrau ohne Paradies“ Anfang 2017 erneut das interaktive Theaterstück zu uns in den D-Hof, das Jugendliche zurAuseinandersetzung mit Extremismus anregt:

Paul träumt davon, ein berühmter Rapper zu werden, der Erfolg will sich allerdings nicht einstellen. Er fühlt sich benachteiligt, sucht Halt im islamischen Glauben und radikalisiert sich schnell. Cem, sein bester Freund, hält von dieser extremen Schwarz- Weiß- Weltsicht überhaupt nichts. Johanna, aus bürgerlichem Elternhaus, ist total verliebt in Paul. Aus Rebellion gegen ihre Eltern, deren Fremdenfeindlichkeit sie fassungslos macht, steigert sie sich zunächst in den religiösen Fanatismus hinein. Die konträren individuellen Pläne werden offensichtlich. Woran erkennt man frühzeitig eine Einbahnstraße und wie findet man zurück auf einen geraden Weg? Über diese Fragen und mehr streiten Cem, Paul und Johanna. Auch von den Zuschauern wird eine Stellungnahme gefordert.

In einer Zeit, in der Radikalisierung nur einen Mausklick entfernt sein kann, hinterfragt das Theaterstück Schwarz-Weiß-Denken und vermeintliche Helden. Im Dialog sind die Zuschauer aufgefordert, selbst die Schwerpunkte der Interaktion zu steuern und ihre eigenen Erfahrungen und Meinungen zu Heldenverehrung, Radikalisierung und Krieg, aber auch zu Respekt, Toleranz und Emanzipation in die Diskussion einzubringen.

 
 
 
 
Herzlich eingeladen sind Jugendliche ab 14 Jahren, Schulklassen, Jugendgruppen sowie interessierte Erwachsene und pädagogische Fachkräfte. Der Eintritt ist kostenfrei.

Wann? Donnerstag, 2. Februar um 10:00 und 18:00 Uhr bei uns im D-Hof für Kinder und Jugendliche, Königsbergerstr. 7a, 52078 Aachen.

Wir bitten um Voranmeldung und Platzreservierung bis zum 23. Januar 2017 per Email an info@d-hof.de !

 

Hintergrund
Hunderte deutsche Dschihadisten haben sich dem Kampf der Terrororganisation IS angeschlossen. Viele sind noch sehr jung, einige sogar minderjährig. Videos und Bilder im Internet, in denen Gotteskrieger mit popkulturellen Elementen glorifiziert werden, motivieren zur Ausreise nach Syrien. Hinzu kommt die Angst vor einer Zukunft mit vielen Unbekannten und vor Gewalt und Terror. Diese führt in Deutschland zu Großdemonstrationen, auf denen über Alltagssorgen hinaus Fremdenfeindlichkeit propagiert wird. Die Wut über Chancenungleichheit sucht sich ein Ventil, Flüchtlinge bieten eine willkommene Angriffsfläche. Rassismus und Nationalismus gedeihen nicht nur im Verborgenen. Umso wichtiger ist ein Ansatz zur Extremismusprävention, der junge Menschen zeit- und jugendgemäß sensibilisiert.

 

„Jungfrau ohne Paradies“ von Alessandra Ehrlich und Gerburg Maria Müller ist eine Theaterproduktion des Künstlernetzwerks New Limes und WIR! e.V. Sie wurde in Kooperation mit dem Referat Prävention des Polizeipräsidiums Aalen entwickelt und kann seit der Premiere 2015 von Schulen und Jugendgruppen bundesweit gebucht werden. Weitere Informationen zum Stück gibt es hier: https://www.facebook.com/jungfrauohneparadies

 

Begleitmaterial für die Vor- und Nachbereitung: http://www.d-hof.de/theaterstueck-jungfrau-ohne-paradies und ein Bericht zur Theaterwoche aus dem Herbst 2016: http://www.d-hof.de/bericht-zur-theaterwoche

Die beiden Aufführungen am 2. Februar 2017 im D-Hof werden finanziert durch den Stadtteilfonds Forst/Driescher Hof.